Von den Anfängen bis heute
Eigentlich ist der Schützenverein Kirchardt schon viel älter als die 50 Jahre, die 2014 gefeiert wurden. Es gab den Schützenverein schon vor dem Zweiten Weltkrieg in Kirchardt, bis heute konnten dazu aber keine Unterlagen aufgefunden werden. Es ist nur aus Erzählungen von älteren, mittlerweile teilweise leider schon verstorbenen Mitbürgern bekannt, dass sich das damalige Vereinsgelände mit dem Schützenhaus in der Sinsheimer Straße befand. Der dortige Schießstand ist nach Erzählungen 1946 einem Sturm zum Opfer gefallen.
Gleich nach dem Krieg war der Schießbetrieb verboten und so bekundete auch niemand Interesse daran, den Schützenverein wieder aufleben zu lassen. Es dauerte bis 1964, als sich einige junge und schießsportbegeisterte Männer zusammen fanden, um in Kirchardt der Schützenverein wieder zu gründen.
Nachdem das alte Schießgelände in der Sinsheimer Straße der Gemeinde als Schuttplatz diente, war von dort auch nichts mehr zu gebrauchen. Der wieder gegründete Schützenverein hatte also wieder ganz bei Null anfangen und aufbauen müssen. Skeptiker hatten dem Verein damals prophezeit, dass er in spätestens fünf Jahren wieder von der Bildfläche verschwunden sei.
Dass diese Pessimisten nicht recht hatten mussten sie bereits zum 10-jährigen Jubiläum zur Kenntnis nehmen, als das neu erbaute Schützenhaus im Kettend eingeweiht wurde. Die Jahre zuvor hatte das Gründungsmitglied Ottmar Rohrmus, der die Gaststätte Schwanen zusammen mit seiner Frau Agnes betrieb, seine Kegelbahn zur Verfügung gestellt, die sich die Schützen zur Schießbahn umfunktionierten.
"Der Bau des neuen Schützenhauses in der damaligen Zeit war nur möglich mit der Hilfe der Gemeinde Kirchardt, dem Badischen Sportbund, der Brauerei Palmbräu aus Eppingen und den vielen tatkräftigen Mitgliedern des Schützenvereins", so beteuerte es der damalige Oberschützenmeister Michael König in seiner Jubiläumsansprache. "Sie alle haben dem Schießsport in Kirchardt wieder ein Fundament gegeben.", so König weiter. Zudem wurden von vielen Unternehmern damals Material und Ausstattungsgegenstände beigesteuert.
Der in jener Zeit amtierende Bürgermeister Maag betonte in seiner Rede, dass es ihm gelungen sei, den idealen Standort für eine Schießsportanlage in Kirchardt gefunden zu haben, was sich in den Folgejahren bewahrheiteten sollte. Michael König nutzte die Chance zur Erweiterung der Sportanlage, um sie von damals nur acht 10-Meter-Luftdisziplinbahnen auf Kleinkaliber auszubauen. So konnte der Verein 1984 sechs bzw. acht neu erbaute 25-Meter- und 50-Meter-Kleinkaliberbahnen einweihen. Auch diese neuen Anbauten sind maßgeblich der Gemeinde Kirchardt und dem Badischen Sportbund zu verdanken und wieder hatten sich viele Mitglieder und auch Nichtmitglieder beim Bau mit ihrer Hände Arbeit verdient gemacht.
Die Mitglieder unseres Schützenvereins sind bis heute tatkräftig bei der Sache, wenn es um Neubauten, Anbauten oder Renovierungsarbeiten geht. So wurde 1994 langsam damit begonnen alles auf die Großkaliberdisziplinen vorzubereiten und umzubauen. Zuerst wurden alle Außenwände und dann die Geschossfänge in Beton gefertigt und danach die Anlagen selbst auf die neuen Disziplinen umgebaut. Von anfangs nur zwei Großkaliberständen wurde 2013 alle Stände auf diese neuen Disziplinen abgenommen und genehmigt.
So bietet der Verein heute ein breites Spektrum an Disziplinenvielfalt, der es auch zu verdanken ist, dass wir unsere Mitgliederstärke halten können und immer wieder neue Mitglieder hinzukommen. Die uns noch fehlenden 100-Meter-Stände wurden von unserem befreundeten Verein aus Stebbach ausgeglichen, da er uns einmal im Monat ihre 100-Meter-Bahnen zur Verfügung stellt.
Eins ist in Kirchardt von den Anfängen bis heute geblieben: unsere geschäftigen Mitglieder. Zwar nicht immer ohne Murren - aber sie sind dabei und helfen mit. So wurden durch ihre Hände in den letzten Jahren sämtliche An- und Neubauten sowie Reparaturen erledigt. Für das neue Dach nahmen sich 13 Mitglieder eine Woche Urlaub und so konnte von Montag bis zum darauffolgenden Samstag das Dach erneuert und das komplette Gebäude isoliert werden.
Wir können zurecht auf unsere Vorfahren und auf unsere Mitglieder stolz sein!



